Antikörper
Bei den Antikörpern handelt es sich um im Blut enthaltene Eiweißstoffe, welche gemeinsam mit weiteren Abwehrzellen des Körpers das menschliche Immunsystem bilden. Wie der Name bereits verrät, ist die Hauptfunktion der Antikörper der Schutz vor gefährlichen äußeren Einflüssen wie beispielsweise Pilz und Viruserkrankungen.
Antikörper können außerdem von Tieren gewonnen oder künstlich hergestellt werden, um sie für therapeutische Zwecke zu nutzen. Rein anhand der mengenmäßigen Konzentration kann bereits ein Antikörpermangelsyndrom oder aber eine Allergie festgestellt werden.
Autoantikörper
Die Antinukleären Antikörper (ANA) zählen zur Gattung der Autoantikörper. Die Besonderheit dieser Form der Antikörper besteht darin, dass sie sich beispielsweise gegen körpereigenes Gewebe, Hormone oder bereits vorhandene Antikörper richten können. Nicht selten stehen diese Autoantikörper in unmittelbarer Verbindung mit den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Die bereits angesprochenen Antinukleären Antikörper (ANA) richten sich dabei speziell gegen den Kern körpereigener Zellen.
Diagnose
Wie schon erwähnt, kann ein hohes ANA Aufkommen im Blut ein Hinweis auf eine vorhandene Autoimmunerkrankung sein. Überprüft wird dies durch eine schematische Verdünnung des Blutes. Hierbei wird das Blut in immer größer werdenden Verhältnissen (z. B. 1:80, …, 1:640) verdünnt. Lässt sich, bei ansteigendem Verdünnungsgrad, immer noch ein deutliches ANA Vorkommen nachweisen, liegt eine hohe Konzentration der Antinukleären Antikörper im Blut vor. Allerdings lässt sich ein hohes ANA Aufkommen nicht immer auf eine Autoimmunerkrankung zurückführen.
So können beispielsweise bei älteren Menschen ebenfalls, ohne vorhandene Erkrankung, erhöhte ANA Konzentrationen vorkommen. Auch bei Virusinfektionen, Knochenmarkentzündungen oder Tuberkulose können erhöhte ANA-Werte existieren, weshalb in die Diagnose immer noch weitere Indikatoren wie z. B. das Beschwerdebild des Patienten oder auffallende Entzündungen mit einbezogen werden müssen.
Wichtig ist allerdings, liegt solch ein positiver ANA Befund vor, sind immer nähere Untersuchungen im Labor nötig, um eine eventuelle Autoimmunerkrankung festzustellen bzw. ausschließen zu können.
Autoimmunerkrankungen
Bei einer Autoimmunerkrankung fängt das Immunsystem langsam an sich gegen körpereigene Bereiche zu richten. Dazu zählen unter anderem Zellen und Gewebe. Es kommt zu Entzündungen und Abstoßungsreaktionen der betroffenen Organe. Die Schwere dieser Reaktionen und Entzündungen hängt von der Konzentration der vorhandenen Autoantikörper im Blut ab.
Ein Großteil der Autoimmunerkrankungen zieht, aufgrund des hierdurch gestörten Immunsystems, eine hohe Infektionsanfälligkeit mit sich, die für den Betroffenen teils lebensbedrohlich sein kann. Über die Ursprünge von Autoimmunerkrankungen ist noch relativ wenig bekannt. Als relativ sicher gelten jedoch die Einflüsse erblich bedingter Veranlagungen und äußerer Faktoren, wie etwa dem Kontakt mit chemischen Substanzen oder radioaktivem Material sowie Infektionen. Statistisch gesehen erkranken Frauen deutlich häufiger an Autoimmunerkrankungen als Männer. So sind rund 80 % der behandelten Patienten bei Autoimmunerkrankungen weiblichen Geschlechts.
Man unterscheidet bei Autoimmunerkrankungen zwischen solchen, die einzelne Organe angreifen wie beispielsweise Nieren, die Haut oder die Schilddrüse und sogenannten systemischen Autoimmunerkrankungen, bei denen mehrere Bereiche gleichzeitig betroffen sind. Ein Beispiel für solch eine systemische Autoimmunerkrankung wäre die Gruppe der Kollagenosen.
Dazu zählen unter anderem:
- Das Sjögren-Syndrom
- Die Sklerodermie
- Das Sharp-Syndrom
Bei den Kollagenosen handelt es sich um Erkrankungen des Bindegewebes in allen Bereichen des Körpers. Der Angriff der Autoantikörper löst hier starke Entzündungen des Bindegewebes aus. Als Behandlung kommen vor allem die Entzündungshemmung und die Immunsuppression zum Einsatz.
Durch die Immunsuppression wird das eigene Immunsystem gelockert, das hat den Vorteil, dass es sich nicht mehr so intensiv gegen die von ihm selbst angegriffenen Bereiche des Körpers richtet. Dieses Vorgehen wird unter anderem auch bei Organtransplantationen eingesetzt, um zu verhindern, dass das Immunsystem das neue Organ abstößt.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
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