Triglyceride dienen als natürliche Energiequelle
Triglyceride gehören zu den Blutfetten und fungieren als Energiespeicher für den menschlichen Organismus. Zusätzlich nutzt der Körper Triglyceride, um Organe und Knochen zu polstern bzw. zu stützen und die Körpertemperatur nachhaltig zu regulieren. Laut medizinischer Definition zählen Triglyceride zu den Neutralfetten, die rund 90 % aller Nahrungsfette ausmachen.
Der Organismus nimmt somit Triglyceride über die Nahrung auf, besitzt aber gleichzeitig die Fähigkeit die Fette eigenständig aus bestimmten Nahrungsbestandteilen zu bilden. Ein Überschuss an Triglyceriden speichert der Körper im menschlichen Fettgewebe. Triglyceride werden an Lipidproteine gekoppelt durch die Blutbahn in die körpereigenen Fettdepots überführt. Aufgrund dessen kann der Gehalt der sogenannten " Neutralfette" mit Hilfe des Blutserums gemessen werden.
Laborwerte der Blutfette messen
Der Mediziner bestimmt den exakten Laborparameter über eine Nüchternabnahme. Die letzte Nahrungsaufnahme vor der Blutabnahme muss deshalb mindestens 8 Stunden vor dem eigentlichen Termin zurückliegen. Die präzise Triglyceridkonzentration im Blutserum ermöglicht die Diagnose von Fettstoffwechselstörungen und eine Einordnung des persönlichen Risikos für Herz- Kreislauf- Krankheiten. Zusätzlich liefert die Kontrolle der Blutfette wertvolle Erkenntnisse zum Therapieverlauf einer medikamentösen Behandlung mit Lipidsenkern.
Leber-, Nieren-, Schilddrüsen- und Bauspeicheldrüsenkrankheiten forcieren oftmals einen Anstieg der Blutfette. Bestimmte Medikamente begünstigen ebenfalls ein Anschwellen der Triglyceridwerte. Diabetiker besitzen in der Regel dauerhaft krankhaft erhöhte Blutfettwerte. Deshalb sollten sie den Anteil der Blutfette in ihrem Blutserum in einem wiederkehrenden Turnus medizinisch untersuchen lassen, um Gefäßschäden langfristig entgegenzusteuern.
Richtwert zur Orientierung an der Obergrenze: < 150 mg / dl
Normalwerte für Cholesterin
Die Normalwerte für Cholesterin liegen bei maximal 190 mg/dl. Zusätzlich sollten maximal 160 mg/dl LDL-Cholesterin und mindestens 40 mg/dl HDL-Cholesterin enthalten sein. Zudem sollte der Triglyceride-Wert (TRG) unter 150 mg/dl liegen.
Wert | Milligramm pro Deziliter | Millimol pro Liter |
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Cholesterin (TC) | < 190 mg / dl | unter 5,1 mmol / l |
LDL-Cholesterin | < 160 mg / dl | unter 4,1 mmol / l |
HDL-Cholesterin | > 40 mg / dl | über 1,0 mmol / l |
Triglyceride (TRG) | < 150 mg / dl | unter 1,7 mmol / l |
Kardiovaskulären Erkrankungen
Verhältnismäßig hohe Triglyceridwerte gelten als maßgeblicher Risikofaktor für die Entstehung von kardiovaskulären Krankheitsbildern, die sich negativ auf das Herz- Kreislauf – System und die menschlichen Blutgefäße auswirken. Nach humanmedizinischem Grundverständnis existieren keine Normalwerte für Triglyceride und Cholesterin. Dennoch markiert eine Obergrenze von maximal 150 mg Triglyceriden je Deziliter Blut (kleiner als 150 mg /dl ) einen diesbezüglichen Richtwert, der im Idealfall nicht überschritten werden soll.
Bei Männern und Frauen greifen identische Richtwerte. Ein hoher Wert kann in der Realität auch bei gesunden, nüchternen Menschen auftreten. Der Laborwert kann deswegen niemals gelöst vom jeweiligen medizinischen Kontext betrachtet werden. Für einen gesicherten Befund für eventuell vorliegende Krankheitsbilder, benötigt der behandelnde Arzt unbedingt zusätzliche Informationen über die individuelle Krankheitsgeschichte des Patienten. Ist ergänzend zu den Triglyceridwerten der LDL-Spiegel gesteigert, setzt dies das Risiko für gesundheitliche Komplikationen herauf.
Zur Analyse des Risikopotentials, verknüpft der Arzt die Laborwerte mit etwaigen Risikofaktoren wie beispielsweise Rauchen, Übergewicht, einer möglichen Diabetes- Erkrankung oder einer familiären Veranlagung für Krankheiten des Herz- Kreislauf- Systems. Auf Basis dieser kumulierten Informationen beurteilt der Mediziner das individuelle Risiko des Patienten. Zusätzlich ermöglicht das Vorgehen erblich bedingte Fettstoffwechselstörungen zu erkennen und notwendige Therapiemaßnahmen einzuleiten.
Patienten mit einer diagnostizierten Dysilipoproteinämie leiden unter einer chronischen Fettstoffwechselstörung, die über hohe Triglyceridwerte sichtbar wird. Betroffene weisen Laborwerte von mehr als 1000 mg Triglyeriden pro Deziliter Blut auf (mehr als 1000 mg/ dl). Ein derartiges Krankheitsbild kann mit schwerwiegenden Schädigungen der Bauchspeicheldrüse einhergehen.
Prinzipiell gilt: eine zu hohe Triglyceridkonzentration erhöht wie das LDL-Cholesterin die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Schlaganfällen, Herzinfarkten und Herz- Kreislauf- Krankheiten, während ein niedriger Wert im Blut das diesbezügliche Risiko minimiert. Gemäß der Auffassung renommierter Kardiologen wurde die essentielle Bedeutung von Triglyceriden auf die menschliche Gesundheit bislang maßgeblich unterschätzt.
Demnach belegen wissenschaftliche Studien internationaler Mediziner, dass Triglyceride direkt nach dem LDL den objektiv zweit wichtigsten Fettstoff im Blutkreislauf darstellen. So verhalte sich das HDL-Cholesterin in der Praxis weitgehend neutral, und würde lediglich gemessen, um aus dem Gesamtcholesterinwert, der sich aus LDL, HDL und Triglyceriden zusammensetzt, die genaue LDL- Konzentration zu bestimmen.
Atherosklerose - Blutfettwerte zu hoch
Sind die Blutfettwerte von LDL-Cholesterin oder Triglyzeride im Körper zu hoch, können sich diese an Gefäßwänden ablagern. Das kann zu einer Atherosklerose führen. Arteriosklerose ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. An ihren Spätfolgen bzw. an kardiovaskulären Krankheiten, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, sterben jährlich tausende Menschen.
Daher ist es wichtig bei erhöhten Werten umgehend die schlechten Blutfette im Körper zu senken!
Gene, Fitness und Ernährung beeinflussen Werte
Der Gehalt der Triglyceride im menschlichen Blut wird neben der individuellen Ernährung und der Fitness direkt durch die genetische Veranlagung sowie der Aktivität des Gens " ANGPTL4" beeinflusst. Dieses spezielle Gen drosselt gezielt das LPL- Enzym, das für den Abbau von Triglyceriden zuständig ist. In der Folge wachsen die Fettwerte im Blut an. Im Rahmen ihrer Studie identifizierten die Forscher eine Genmutation, die die auf der DNA -Sequenz gespeicherten Erbinformationen des Gens ausschalten und für ein Abfallen des Triglyceridspiegels sorgen. Außerdem erkannten die Mediziner, dass das Gen als " überflüssig" einzuordnen ist, der Körper dieses somit nicht zwingend für seine uneingeschränkte Funktionsfähigkeit benötigt. Wird das Gen " ANGPTL 4" inaktiviert, schützt dies vor gesundheitlichen Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Gesunde Ernährung und Sport senken Blutfette
Der Gehalt an Triglyceriden im Blut ist unmittelbar über die Ernährung beeinflussbar. Bei der Prävention von schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen, Fettstoffwechselerkrankungen und Herz- Kreislauf- Krankheiten fällt der Ernährung deshalb eine Schlüsselrolle zu. Forschungen beweisen, dass eine Reduktion der Gesamtfettzufuhr in Verbindung mit einer reduzierten Zufuhr gesättigter Fettsäuren, die Konzentration von Triglyceriden im menschlichen Organismus dauerhaft senkt. Gesättigte Fette sind daher gegen mehrfach ungesättigte Fettsäuren auszutauschen. Eine natürliche Quelle für große Mengen mehrfach ungesättigter Fette sind beispielsweise natives Hanf- oder Leinöl oder fettreicher Seefisch.
Transfette
Parallel ist der Konsum von Transfetten anhaltend einzuschränken, um hohe Triglyceridwerte zu senken. Insbesondere industrielle gehärtete Pflanzenfette, Backwaren, frittierte Lebensmittel, Pommes, Chips sowie industriell stark verarbeitete Fertigprodukte enthalten eine hohe Menge an gesundheitsschädlichen Transfetten, die direkt den Anteil an Triglyceriden maximieren. Eine ungesunde, nährstoffarme, zuckerlastige Ernährung und Alkohol üben ebenfalls einen negativen Effekt auf die Konzentration der Blutfette aus.
Eine Sonderstellung bei der Regulation krankhaft veränderter Blutfette nimmt das Getreide Hafer ein. Wissenschaftliche Studien untermauern, dass Hafer mit dem Ballaststoff Beta- Glucane eine Substanz enthält, die Gallensäure bindet, den Gehalt an Cholesterin und Triglycerid senkt und den Stoffwechsel optimiert. Die hafereigene und entzündungshemmende Verbindung Avenanthramid steuert der Oxidation von " LDL" entgegen und verhindert daher Ablagerungen in den Gefäßinnenwänden.
Eine gesunde Ernährungsweise gepaart mit dem persönlichen Idealgewicht und regelmäßiger körperlicher Betätigung dient als effektive Geheimwaffe im Kampf gegen einen objektiv überhöhten Triglyceridspiegel im Blut.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
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