Was sind Plasmaproteine?
Proteine sind Eiweiße und ein wichtiger Bestandteil des Blutplasmas. Das Plasma wiederum zählt zu den Blutbestandteilen des Menschen.
Blut ist eine Körperflüssigkeit, die mit Hilfe des Herz-Kreislauf-Systems die Möglichkeit hat, in jeden Teil unseres Körpers zu gelangen und dabei die lebensnotwendigen Transportfunktionen übernimmt.
Genau genommen gilt das Blut ebenso wie andere Organe als ein Organ unseres Körpers. Da es flüssig ist, nennt man es auch „flüssiges Organ“ oder „flüssiges Gewebe“. Während es durch die mechanische Arbeit des Herzens durch unser weit verzweigtes Blutgefäßsystem durch den gesamten Körper gepumpt wird, transportiert es z. B. gelöste Gase, Nährstoffe und Hormone, aber auch Stoffwechselprodukte, die ausgeschieden werden müssen, Medikamente und Giftstoffe. Neben dem Transport dient es der Atmung, der Wärmeregulation, aber auch dem Wundverschluss und so der Abwehr von Krankheitskeimen.
Blutkreislauf
Unser Blut zirkuliert so wie das aller Wirbeltiere, in einem geschlossenen Blutkreislauf. Bei Tieren allerdings, deren Blutkreislauf offen ist, nennt man die fließende Körperflüssigkeit, die aus einer Blutflüssigkeit und einer Flüssigkeit in den Gewebszwischenräumen besteht, als Hämolymphe, während die zirkulierende Körperflüssigkeit bei allen Wirbeltieren, also auch uns Menschen, als Blut bezeichnet wird. Das Blut aller Wirbeltiere ist – trotz ihrer artspezifischen Eigenheiten – einander sehr ähnlich.
Jeder Mensch hat ca. fünf bis sechs Liter Blut in seinem Körper. Das entspricht in etwa sechs bis acht Prozent seines Körpergewichtes. Man rechnet bei einem erwachsenen Menschen mit einer Gesamtblutmenge von 80 ml pro Kilogramm Körpergewicht.
Blutbestandteile
Das Blut ist flüssig. Diese Flüssigkeit setzt sich aber dennoch sowohl aus einem flüssigen Teil als auch aus einem festen Teil zusammen. Ein solches Gemisch wird Suspension genannt. Der flüssige und der feste Teil machen jeweils fast die Hälfte aus. Genauer gesagt, beträgt der flüssige Anteil ca. 55%. Es handelt sich hierbei um das Blutplasma, auf das nachfolgend eingegangen werden soll.
Der zelluläre Anteil der Suspension - das Hämatokrit - beträgt ca. 44%. Das restliche ein Prozent des Blutes besteht aus den bereits erwähnten Nährstoffen, Gasen, Hormonen und Abfallprodukten.
Das Blutplasma
Das Blutplasma ist der flüssige Teil der Blutsuspension. Es besteht zu ca. 90 bis 91 % aus Wasser, in denen viele verschiedene Substanzen in gelöster Form vorkommen. Diese sind lebensnotwendig. Zu diesen gelösten Stoffen gehören in erster Linie Proteine, die so genannten Plasmaproteine, aber auch Elektrolyte (wie z. B. Phosphate, Magnesium, Natrium, Kalium, Kalziumchlorid und Bikarbonate), Nährstoffe (z. B. Zucker und Fette), Hormone, Enzyme, organische Säuren (z. B. Citrat, Pyruvat oder Laktat), die Endprodukte aus verschiedenen Stoffwechseln (z. B. Kreatin und Harnstoff), sowie Gerinnungsfaktoren, die für den Wundverschluss unerlässlich sind.
Das Blutplasma ist nicht rot, denn es enthält nicht den Blutfarbstoff Hämoglobin. Die Farbe des Blutplasmas ist durchsichtig bis hin zu einem gelblichen Ton und klar. Die Farbe kann etwas schwanken. Sie ist abhängig von der Ernährung und der Trinkmenge, aber auch vom Hormonhaushalt.
Das Blutplasma dient dem Transport von Sauerstoff (wenn auch nicht in der Menge, wie es das Hämoglobin vermag) sowie dem Transport von Kohlendioxid, Hormonen, Glukose, Lipiden und Stoffwechselprodukten. Neben den ca. 90% Wasser und seinen gelösten Stoffen besteht das Blutplasma noch aus ca. 9 bis 10 % Blutzellen.
Wäre das Blutplasma nicht flüssig, könnte es seine wichtige Transportfunktion nicht ausführen. Nur so kann es in alle Teile des Körpers gelangen und jeden Bereich mit seinen spezifischen Stoffen versorgen oder die von ihm produzierten Endprodukte zu den Ausscheidungsorganen transportieren.
Plasmaproteine als Bestandteile des Blutplasmas
Im Blutplasma befinden sich sehr viele, unterschiedliche Eiweiße – die bereits erwähnten Plasmaproteine. Diese machen nach dem Wasser (90 bis 91%) den zweitgrößten Anteil (ca. 7 bis 8%) des Blutplasmas aus. Diese Proteine sind langkettige Aminosäuren, die die Fähigkeit haben, durch Faltung, die so genannte Proteinfaltung, viele verschiedene räumliche Formen anzunehmen. Das ermöglicht es ihnen, unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres körpereigenen Immunsystems, denn sie transportieren u. a. Globuline, die wir als Antikörper kennen, sowie Enzyme.
Innerhalb der Plasmaproteine macht das Protein Albumin rund 60% und die Globuline rund 40 % der Anteile aus. Globuline bestehen wiederum aus verschiedenen Untergruppen:
α1-Globuline
- Transcortin
- α1-Antitrypsin
- α1-Antichymotrypsin
- α-Lipoprotein (HDL)
- Prothrombin
- Transcobalamin
α2–Globuline
- Haptoglobin
- α2-Makroglobulin
- α2-Antithrombin
- Caeruloplasmin
β-Globuline
- Transferrin
- β-Lipoprotein (LDL, VLDL)
- Fibrinogen
- Hämopexin
γ-Globuline
- Immunglobuline (Antikörper)
Aufgaben und Funktionen
Das Blutplasma übernimmt auf diese Weise eine wesentliche Rolle in der Abwehrfunktion und dient dem Körper so als Schutz vor eindringenden Stoffen und Keimen aller Art von außen. Neben seinen vielen Transportfunktionen bindet es auch Stoffe, wie z. B. die Stoffwechselprodukte (z. B. Bilirubin) oder Anionen sowie viele wasserunlösliche Substanzen.
Transport im Blut
Da es flüssig ist, eignet es sich natürlich hervorragend als Transportmedium. Doch nicht nur das. Eng gekoppelt daran ist die Versorgungsfunktion, denn durch seine flüssige Konsistenz erreicht es alle Teile des Körpers und kann ihnen die jeweils notwendigen, in ihnen gelösten Stoffe zuführen. Über die Versorgung der einzelnen Körperteile hinaus, dient es mit seiner Transportfunktion auch für den Abtransport von Endprodukten.
Auf diese Weise stehen die verschiedenen Teile des Körpers untereinander in engem Kontakt. Zudem dienen Proteine im Blutplasma der Blutgerinnung. Zu diesen Eiweißen gehören das Prothrombin und das Fibrinogen. Liegt eine Verletzung vor, werden diese Eiweiße dem Plasma entzogen und sie übernehmen gemeinsam mit den Blutplättchen die Funktion des Wundverschlusses und damit des Schutzes vor dem Eindringen von Krankheitserregern. Sie dienen - gemeinsam mit dem Eiweiß Albumin - gleichzeitig dafür, dass die Wunde nicht mehr blutet. In der Zusammensetzung der verschiedenen Proteine innerhalb der Plasmaproteine ist das Protein Albumin am häufigsten vertreten. Man kennt es als Transportprotein und als Reserveeiweiß.
Konstanz des osmotischen Druckes in den Kapillaren
Neben all diesen Funktionen dient das Blutplasma der Konstanz des osmotischen Druckes in den Kapillaren. Dadurch wird verhindert, dass zu viel Wasser ins Gewebe übertritt. Zudem regulieren sie auch den pH-Wert im Blut.
Das Blutplasma ist eine überlebenswichtige Ressource, die nur im Körper hergestellt werden kann. Man kann Blutplasma nicht künstlich produzieren. Aus diesem Grund rufen Blutbanken auch zu Blutspenden auf, denn erkrankte oder verunfallte Menschen sind wie eh und je auf das Blut von gesunden Spendern angewiesen. Menschen, die sich für eine Plasmaspende entscheiden, schenken den Betroffenen Leben und sind somit bisweilen Lebensretter.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
Alle Inhalte wurden fachkundig recherchiert und ohne Gewähr in einfacher Sprache für die Leser dieser Webseite erstellt.