Hauptbestandteil der Erythrozyten ist zu 90% der rote Blutfarbstoff Hämoglobin (Hb). Dieser bindet Sauerstoff und transportiert ihn zu den einzelnen Zellen und Organen. Dort nimmt er im Austausch Kohlendioxid auf. Verantwortlich für die rötliche Färbung des Blutes sind die Eisen-Ionen im Hämoglobin.
Warum wird ein Blutbild gemacht?
Die Zusammensetzung des Blutes kann dem Arzt Aufschluss auf eine bestehende Krankheit geben. Viele Krankheiten führen zu Veränderungen der Menge der im Blut befindlichen Substanzen oder Zellen.
Ein kleines Blutbild ist Bestandteil vieler Routineuntersuchungen. Es wird zum Beispiel bei Verdacht auf Infektionen, Entzündungen, Tumore, Anämien, Gerinnungsstörungen oder seltenen Blutkrankheiten verordnet.
Auch vor einer Operation oder zu Kontrolle eines Krankheitsverlaufs wird ein kleines Blutbild gefertigt.
Gemessen wird der MCH-Wert im Vollblut. Er lässt sich auch aus anderen Blutwerten berechnen.
MCH / HbE Normalwerte
Die Hämoglobinmenge wird in pg (Pikogramm) gemessen. Ein Pikogramm ist ein billionstel Gramm (1/1.000.000.000.000 Gramm).
- Die Hämoglobinmenge pro Erythrozyt liegt bei Männern bei 27 - 34 pg (pro Zelle)
- Bei Frauen beträgt die Hämoglobinmenge pro Erythrozyt ebenfalls 27 - 34 pg (pro Zelle)
Die Normalwerte im Laborbefund können jedoch individuell abweichen. Der entscheidende Faktor ist immer der Referenzwert des Labors.
Was bedeutet MCH?
Die Abkürzung MCH kommt aus dem Englisch - mean cellular hemoglobin (oder auch mean corpuscular hemoglobin). Übersetzt wird dies im Deutschen mit mittlerer bzw. durchschnittlicher Hämoglobingehalt. Genauer gesagt ist damit die Hämoglobinmenge pro Erythrozyt gemeint. Diese wird so hochgerechnet, dass man einen statistischen Mittelwert erhält.
Zur Berechnung der durchschnittlichen Hämoglobinmenge pro Erythrozyt gibt es die folgende Formel - ein Pikogramm (pg) ist ein Billionstel Gramm:
MCH = Hämoglobinkonzentration [g/l] / Erythrozytenzahl [1/l]
In Worte übersetzt bedeutet dies: der durchschnittliche Hämoglobinmenge eines Erythrozyten ergibt sich aus der Gesamthämoglobinmenge des Blutes geteilt durch die Erythrozytenanzahl.
MCH zu hoch
Ist der MCH-Wert zu hoch, so deutet dies auf eine makrozytäre Blutarmut (Anämie) mit vergrößerten Erythrozyten hin. Diese entsteht oftmals durch einen Mangel an Folsäure oder Vitamin B12. Weitere mögliche Ursachen sind übermäßiger Konsum von Alkohol, chronische Lebererkrankungen, Erkrankungen der Nieren und Blutbildungsstörungen wie bei Leukämie, Lymphom oder Plasmozytom.
Ein zu hoher MCH-Wert kann aber auch auf einen Abbau von roten Blutkörperchen (Hämolyse) hinweisen.
MCH zu niedrig
Liegt ein zu niedriger MCH-Wert vor, so wird eine mikrozytäre Blutarmut (Anämie) vermutet. Dabei haben die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) haben nicht ihre normale Größe ausgebildet. Die Ursache kann in einem Mangel an Kupfer, Vitamin B1 oder Vitamin B6 zu finden sein. Als häufigste Ursache zählt jedoch Eisenmangel oder eine Störung der Eisenverwertung durch Infektionen und Tumore.
Ein Eisenmangel kann zum Beispiel durch Ernährungsstörungen wie speziellen Diäten, Blutungen, Darmerkrankungen oder einem erhöhten Bedarf an Eisen in der Schwangerschaft und Stillzeit hervorgerufen werden.
Eine weitere Ursache für einen zu niedrigen MCH-Wert kann eine Hämoglobin-Störung (Hämoglobinopathie) sein.
Wie unterscheiden sich MCV, MCH, MCHC und EVB?
Der MCH-Wert, MCHC, MCV und EVB gehören alle zu den sog. Erythrozytenindizes.
- MCH: durchschnittlicher Hämoglobinwert in einem Erythrozyten
- MCHC: durchschnittliche Hämoglobinkonzentration pro Erythrozyt
- MCV: durchschnittliches Volumen eines Erythrozyten
- EVB: Erythrozytenverteilungsbreite (engl. RDW)
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
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