Das Enzym GLDH (Glutamatdehydrogenase) kann das Glutamat im Körper verarbeiten und kommt beim Menschen in den Mitochondrien vor. Darin findet man die höchste Konzentration in den Leberzellen. Der Laborwert GLDH dient dazu, Leberschäden zu identifizieren.

Glutamatdehydrogenase, welche auch als GLDH oder GDH bezeichnet werden, ist ein Enzym, das Glutamat verarbeiten kann. Beim Menschen kommt es nur in den Mitochondrien vor, hierbei findet man die höchste Konzentration in den Leberzellen. GLDH wird als Laborwert beziehungsweise als Leberwert verwendet, um das Ausmaß oder die Schwere eines Leberschadens zu beurteilen.

Was sagt der GLDH-Wert aus?

Die Besonderheiten dieses Wertes erkennt man, sobald man sich den Aufbau ansieht. Dieses Enzym lässt sich nur in den Mitochondrien finden, welche als Zellorganell eine Zellwand innerhalb der Zelle aufweisen.

Die Enzyme ASAT und ALAT schwimmen in der Zellflüssigkeit (Zytoplasma). Durch eine leichte Beschädigung kann die Zellflüssigkeit abfließen, so gelangt ALAT uns ASAT in das Blut. GLDH wird aber dann freigesetzt, wenn die Zelle gänzlich zerstört wird (Nekrose).

Insofern lässt sich sagen, dass:

  • Erhöhte ALAT und ASAT-Werte bei leichten Schäden an der Leber vorkommen
  • Erhöhte GLDH-Werte schwere Leberschäden andeuten

Sollte der ASAT- oder ALAT-Wert erhöht sein, dann ist der GLDH-Wert dagegen normal, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine temporäre Entzündung oder Infektion.

Durch den GLDH-Wert kann man erkennen, wie ausgeprägt die Leberschäden sind. Ursachen dafür sind meist sehr vielseitig und der Wert ergibt keine konkreten Anhaltspunkte für diese Ursache.

GLDH-Normalwerte

  • Frauen: bis zu 5 Einheiten pro Liter (U/l)
  • Männer: bis zu 7 Einheiten pro Liter (U/l)

Normalwerte

Die Normalwerte der Laborwerte der Leber sind bei Männern und Frauen unterschiedlich:

Laborwert Mann Frau
ASAT 10 bis 50 U/l bei 37°C 10 bis 35 U/l bei 37°C
ALAT 10 bis 50 U/l bei 37°C 10 bis 35 U/l bei 37°C
GGT unter 66 U/l bei 37°C unter 39 U/l bei 37°C
GLDH unter 6,4 U/l unter<4,8 U/l
Eisen (Fe) 59 bis 158 µg/dl 37 bis 145 µg/dl
Zink (Zn) 46 bis 150 µg/dl 46 bis 150 µg/dl

Der Referenzbereich ist aber stark von der Methode abhängig.

Aus leichten Erhöhungen bzw. Erniedrigungen kann man in der Regel keine Schlussfolgerungen auf eine Erkrankung ziehen. Wenn nur leichte Veränderungen vorliegen sollten, dann muss nicht zwangsläufig eine der nachfolgenden Erkrankungen bzw. Veränderungen auftreten.

Erkrankungen der Leber und Gallenwege

Mögliche Erkrankungen der Leber und die Zusammenhänge mit dem Laborwert GLDH sind unter anderem:

Galle-Stauung

Durch mechanische Verlegung der größeren Gallengänge, welche außerhalb der Leber liegen (Tumor, Gallenstein und Verengungen anderer Ursache) kann es zu einem hohen GLDH Anstieg (über 25-fach) kommen.

Leberentzündung (Hepatitis)

Durch Viren bedingte Hepatitis (z.B. Hepatitis A, B, C): Bei einer akuten (schnell ablaufender) Hepatitis ist mit einem Anstieg bis etwa 10-fach zur rechnen. Doch gewöhnlicherweise ist er viel niedriger als der Anstieg der AST (GOT) und ALT (GPT). Sobald eine Stauung der Galle zur Hepatitis hinzukommt (=cholestatische Verlaufsform), sind die Werte deutlich höher. Bei akuter Hepatitis deuten sehr hohe GLDH Werte auf eine sehr schwere Verlaufsform hin, die sogenannte fulminante Hepatitis.

Chronische Hepatitis, welche durch Viren oder als Autoimmunkrankheit ausgelöst wird) GLDH kann normal aber auch leicht erhöht sein, Starke Erhöhung deuten auf schwere Verlaufsformen hin.

Leberzirrhose

Ausschließlich geringe oder gar keine Erhöhung der GLDH.

Fettleber

Eine Leberverfettung entsteht bei Fettsucht, Zuckerkrankheit, Alkoholismus aber auch durch Medikamente. Teilweise auch ohne erkennbare Ursache. Geringe oder keine Erhöhung der GLDH.

Krebs in der Leber

Mittlere Erhöhungen kommen bei Absiedelungen (Metastasen) oder Leberkrebs vor, die GGT ist allerdings hierfür der weitaus verlässlichere Indikator.

Gifte

Pilzgifte, Tetrachlorkohlenstoff, Halothan bewirken eine sehr starke Erhöhung der GLDH. Dabei ist ein Anstieg bis auf das Zweihundertfache oder mehr möglich.

Plötzliche Blutunterversorgung mit Mangel an Sauerstoff der Leber

Sollte zum Beispiel bei Versagen des rechten Herzhälfte, Verstopfung der Leberarterie oder der Lebervenen entstehen sind sehr starke GLDH Erhöhungen, teilweise bis auf das Zweihundertfache oder mehr möglich.

Die Werte können aber auch nach einer Transplantation der Leber erhöht sein, sollte nach dem Eingriff eine Abstoßungsreaktion auftreten.

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.

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