Da die Konzentration der Alanin-Aminotransferase (früher GPT - Glutamat-Pyruvat-Transaminase) in den Leberzellen deutlich höher ist, als in Muskelzellen, wird der Laborwert ALAT in der Regel direkt über die Leberwerte untersucht.
Funktionen von ALAT
ALAT ist an sich ein Enzym, das aus rund 945 unterschiedlichen Aminosäuren besteht. Diese Aminosäuren-Kette bildet eine besonders komplexe Struktur, in dessen Kern ein aktiver Bereich zu finden ist (sogenanntes Schlüssel-Schloss-Prinzip).
Dieser Bereich spielt vor allem im Glucose-Alanin-Zyklus eine treibende Funktion. Durch aktive Bewegung kann in den Muskeln Alanin entstehen und direkt ins Blut abgegeben werden. Durch diesen Prozess gelangt das Alanin im weiteren Verlauf direkt in die Leber. Im weiteren Verlauf spaltet das ALAT das Alanin wieder in seine Grundbestandteile, Pyruvat und Stickstoff. Somit lautet die alte Bezeichnung von ALAT auch GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) oder SGPT (Serum-Glutamat-Pyruvat-Transaminase).
Um seine Funktionen vollständig ausüben zu können wird zudem das Coenzym Pyridoxalphosphat benötigt. ALAT bereitet das überschüssige Pyruvat für die Gluconeogenese auf und anschließend wird der überschüssige Stickstoff direkt über den Harnstoffzyklus wieder ausgeschieden.
Normalwerte
Der Normalwert unterscheidet sich bei Männern und Frauen:
- bei Männern sollte der Wert unter 50 Units pro Liter liegen
- bei Frauen sollte der Wert bei unter 35 Units pro Liter liegen
Laborwert | Mann | Frau |
---|---|---|
ASAT | 10 bis 50 U/l bei 37°C | 10 bis 35 U/l bei 37°C |
ALAT | 10 bis 50 U/l bei 37°C | 10 bis 35 U/l bei 37°C |
GGT | unter 66 U/l bei 37°C | unter 39 U/l bei 37°C |
GLDH | unter 6,4 U/l | unter<4,8 U/l |
Eisen (Fe) | 59 bis 158 µg/dl | 37 bis 145 µg/dl |
Zink (Zn) | 46 bis 150 µg/dl | 46 bis 150 µg/dl |
Grundsätzlich sollte jedoch im Blut kein ALAT vorkommen da es dort auch gar nicht benötigt wird, sondern ausschließlich in Leberzellen vorkommen sollte. Jedoch finden sich immer wieder ein paar dieser Einheiten im Blut. Solange die Normwerte nicht überschritten werden, stellt diese keine große Gefahr dar.
Wenn jedoch schon eine Erkrankung der Leber vorliegen sollte werden zudem auch noch Leberzellen durch diese Erkrankung gestört oder auch in den schlimmsten Fällen zerstört. Das Resultat daraus ist, dass eine erhöhte Anzahl von ALAT direkt ins Blut geleitet wird. Somit bedeutet eine Erhöhung des ALAT Wertes in den meisten Fällen, dass eine Lebererkrankung vorhanden ist.
ALAT-Wert zu hoch
Sollte der ALAT-Wert den Referenzbereich von 35 Units pro Liter (bei Frauen) bzw. 50 Units pro Liter (bei Männern) übersteigen, so gilt dieser Wert als erhöht. Oftmals sind in der Laborauswertung leichte Erhöhungen ersichtlich, diese können aufgrund von unterschiedlichen Erkrankungen bedingt sein wie:
- Lebertumor
- Cholangitis
- Leberzellnekrose
- Leberverfettung
- Medikamenteneinnahme
- Alkoholkonsum
- Gallenblasenentfernung
Mögliche Erkrankungen bei erhöhtem Wert
Sollte die Erhöhung jedoch erheblich sein, so ist dies oft dies oftmals bedingt durch:
- Stauungsleber
- Vergiftungen
- Leberzirrhose
- Leberentzündung
Zusätzlich kann eine massive Erhöhung des ALAT Wertes durch eine akute Hepatitis oder auch durch einen Myokardinfarkt auftreten. Jedoch zeigt sich nur alleine bei einem hohen Wert noch nicht, welche Erkrankung tatsächlich besteht. Um ein genaues Ergebnis zu erfahren müssen auch weitere Blutwerte abgenommen werden, um eine manifeste Krankheit definieren zu können.
Blutwert zu niedrig
Da im Regelfall ALAT ausschließlich in den Leberzellen vorkommen sollte kann ein ALAT-Wert an sich auch nicht zu niedrig sein. Wenn dahingehend also im Blut kein Vorkommen nachgewiesen werden kann, kann dies auch keinen Zusammenhang mit dem ALAT Wert haben.
Es kann jedoch versehentlich vorkommen, dass eine weitere ALAT Einheit direkt ins Blut gelangt. Sofern der Referenzbereich dahingehend nicht überschritten wird, ist dies aber völlig normal.
Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.
Autor: Daniel Herndler
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