Thrombin zählt zu den wichtigsten Enzymen der Blutgerinnung beim Menschen sowie bei allen Wirbeltieren. Es hat spezielle Funktionen beim Entzündungsgeschehen und in der Wundheilung. Thrombin wird in der Leber produziert. Es gehört zu den Serinproteasen und spaltet Fibrinogen zu Fibrin und den Fibrinopeptiden.

Was ist Thrombin genau?

Thrombin ist das zentrale Enzym für die Blutgerinnung und in der Wunderheilung unerlässlich. Es gehört zu den Serinproteasen und ähnelt in seiner Wirkung dem Trypsin. Thrombin ist für die Spaltung von Fibrinogen zu Fibrin und zu Fibrinopeptiden verantwortlich.

Kommt es zu einer Verletzung in den Blutbahnen, werden die sogenannten Thrombozyten aktiviert und diese aktivieren wiederum das Thrombin.

Das Enzym wird in der Leber gebildet und befindet sich als Prothrombin (Precursor) im Blutplasma. Sind Defekte im F2-Gen vorhanden, wird das Risiko für einen Schlaganfall erhöht.

Geschichtliches

Das Enzym Thrombin wurde erstmalig 1892 in Hermann Adolf Alexander Schmidts Werk beschrieben. Er spricht dort bereits von der Abspaltung Thrombins von Prothrombin und beschreibt dessen Funktionen.

In den Jahren 1946 und 1956 wurde von K. Lenggenhager und K.E.A. Schmidt festgestellt, dass Wunden um einiges weniger bluten, sobald sie sich in der Gegenwart eines Thrombins befinden. Auch in der Zahnheilkunde findet Thrombin eine gute Einsatzmöglichkeit. Ab den 1950er Jahren wurde es auch in der Chirurgie benutzt.

Heutzutage wird zum Beispiel das Thrombin von Hausschweinen auch in der Nahrungsmittelindustrie genutzt, um Wurstwaren herzustellen.

Vorkommen von Thrombin

Das Enzym ist für die Blutgerinnung unerlässlich. Es wird in der Leber gebildet und ständig an das Blut weitergegeben. Das Prothrombin wird im Blutplasma nachgewiesen, im Blut selbst sind jedoch nur wenig Spuren von freiem Thrombin zu finden. Dieses wird meist erst bei Verletzungen aus einem Prothrombin vor Stelle hergestellt. Auch unter der Wirkung des Vitamin K gebildeten Prothrombins in der Leber wird Thrombin gebildet.

Da eine spezielle Wechselwirkung mit dem Antithrombin III stattfindet, hat Thrombin nur eine kurze Halbwertszeit von wenigen Minuten. Heparin beschleunigt diesen Prozess jedoch deutlich.

Thrombinämie: Freies Thrombin und daher unkontrollierte Gerinnung des Blutes wird aufgrund des körpereigenen Antithrombin verhindert.

Das Prothrombin besteht aus 579 Aminosäuren und Thrombin aus einer Kette von 622.

Ablauf der Blutgerinnung - Thrombozytenaggregation

Die Blutgerinnung läuft vereinfacht folgendermaßen ab: Wird eine Verletzung im Körper festgestellt, finden sich bereits nach kurzer Zeit die ersten Thrombozyten an der besagten Stelle ein. Dort entfalten sie ihre Tentakeln und werden größer. Danach wird dafür gesorgt, dass das Prothrombin sich in Thrombin umwandelt. Das neu entwickelte Thrombin spaltet nun das im Blutplasma beinhaltete Fibrinogen in Fibrin. Dieses Protein ist wie ein Zellklebstoff.

Immer mehr vorbeifließende Thrombozyten bleiben mit ihren Tentakeln an dem bereits bestehenden Klumpen anhaften. Es kommt zu einer wahren Kaskade an Thrombozyten, da das Blut ständig neue mitbringt. Diese werden wiederum selbst aktiv und setzen Thrombin und Fibrin frei.

So entsteht bereits nach wenigen Minuten ein feines Netz aus über zehntausend Thrombozyten, die das Blut nicht mehr durch die Verletzung austreten lassen. Die Wunde ist daher geschlossen. Dieser Vorgang wird unter anderem auch Thrombozytenaggregation, oder vereinfacht Zusammenlagerung von Thrombozyten genannt.

Diagnose von Thrombin

Das Enzym kann aufgrund der folgenden Wirkstoffe gehemmt werden:

  • Antithrombin
  • Heparin
  • Niedermolekulare Heparine
  • Orgaran
  • Pentasaccharid
  • Argatroban
  • Hirudin
  • Ornithodorin
  • Rhodniin
  • Dabigatranetexilat

Um herauszufinden, wie gut das Thrombin im Körper funktioniert, können verschiedene Gerinnungstests gemacht werden.

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.

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