Nierenwerte sind jene Laborwerte, die aufzeigen, wie gut die Nieren im menschlichen Körper funktionieren und werden in Urin oder Blut bestimmt. Die wichtigsten Laborwerte sind dabei unter anderem Kreatinin, Harnsäure und Harnstoff. Entsprechen die Werte nicht dem Normalwert, kann eine Nierenerkrankung vorliegen.

Die Nierenwerte eines Menschen zählen zu den wichtigsten Parametern, die anhand von Untersuchungen mithilfe labortechnischer Auswertungen bestimmt werden können. Wobei im Wesentlichen Blut- und Urinbestandteile darüber Aufschluss geben, ob die Werte sich in einem Normalbereich befinden. Nierenwerte werden somit in Blut bzw. Urin gemessen.

Nierenwerte

Zu den essenziellen Bestimmungsparametern werden unter anderem die folgenden Werte verwendet um eine etwaige Diagnose, sprich eine Abweichung von der Norm festzustellen:

  • Kreatinin oder Inulin – Clearance
  • Kreatinin
  • Harnstoff- und Harnsäure (Urin)
  • Cystatin C

Laborwerte

Des Weiteren erfolgt bei der Bestimmung der Laborwerte eine Bestimmung über den Phosphatgehalt, die Bestimmung der Elektrolyte und der Blutgase. Wobei die oben genannten Werte, im Falle einer Abweichung von der Norm bereits darüber Aufschluss geben können, ob eine Bestimmung der unten angegeben Werte erfolgen sollte oder nicht.

Sollte dies der Fall sein, werden auch nachfolgende Laborwerte bestimmt, um eine Diagnose zu erstellen:

  • pH-Wert
  • Eiweiß (Proteine)
  • Ketane
  • Glukose
  • Anteil an Leukozyten im Blut
  • Nitrit

Kreatinin- oder Inulin - Clearance

Bei diesem Wert geht es darum ob und wie viel, soll heißen wie effektiv bestimmte Bestandteile aus dem Blut herausgefiltert werden. Kreatinin ist ein sogenanntes Abbauprodukt des Blutbestandteils Kreatin.

Harnsäure und Harnstoff

Die Harnsäure stellt in ihren wesentlichen Bestandteilen an Abbauprodukt der beiden genetischen Bauteile Guanin und Adenin dar, welches beide Purinbasen sind. Beim wiederholten Aufbau dieser beiden Baustoffe kommt es zu Abbaureaktionen, welche in die Niere übergehen. Guanin und Purin stellen im Grunde genommen ein Endprodukt des Eiweißstoffwechsels dar. So befinden sich im Normalfall zwischen 20 und 40 Gramm Harnstoff in Form von Ammoniak oder Kohlendioxid in der Leber. Ein Großteil davon wird über die Leber oder in Folge von Schwitzen oder den Darm ausgeschieden.

Ein Teil davon wird aber auch wieder zurück in die Niere transportiert. Wie viel davon wieder in die Niere rück- transportiert wird, hängt von der täglichen Menge des produzierten Harns ab. Im Falle, dass die Niere unzureichend mit Flüssigkeit versorgt wird, kann es zu einem unzureichenden Durchspülen der Niere kommen. Die Harnstoffe lagern sich in der Niere ab und es kommt unter anderem zur Bildung in Nierensteinen und Entzündungen. Dies stellt den Hauptgrund dar, warum immer wieder betont wird, warum eine täglich aufgenommene Flüssigkeitsaufnahme von zumindest 2 1/2 Litern Wasser oder Fruchtsaft angeraten wird.

Die Wichtigkeit des Harnstoffs

Die Bewertung des Harnstoffes wird vor allem dann bestimmt, wenn bereits eine diagnostische Historie, wie zum Beispiel eine Niereninsuffizienz in der Familie vorliegt. Nierenwerte können aber auch Aufschluss darüber geben, ob ein Entzündungsherd sich im Organismus befindet. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn sich schmerzhafte Entwicklungen in den Händen bemerkbar machen. Dies kann, muss aber nicht Hinweis auf eine sogenannte Hyperurikämie/Gicht geben.

Bei erhöhten Werten des Harnstoffs kann dies anhand der gegebenen Laborwerte schnell bestimmt werden. Infolge einer Diagnose wird der behandelnde Arzt ein entzündungshemmendes Mittel verschreiben und dem Patienten empfehlen die tägliche Flüssigkeitsaufnahme zu steigern.

Weitere Bedeutung des Kreatinin Wertes

Der Wert des Kreatinins dient aber auch zur Bestimmung krankhafter Veränderungen, die während einer Chemo- oder Strahlentherapie auftreten können. Aufgrund der Einwirkung von chemischen Behandlungsbestandteilen oder strahlentherapeutischer Behandlungen, verändert sich auch der Eiweißanteil, der Proteinhaushalt im Blut.

Die Nierenwerte weisen zumeist einen höheren Wert als normal auf. Weitere Indizien bei krankhaften Nierenwerten können auch erhöhter Blutdruck oder Stoffwechselerkrankungen sein. Der Proteinhaushalt weist dabei abweichende Werte auf. Der menschliche Organismus reagiert mit einer gesteigerten Kreatinin Produktion. Dieses wird in den Nieren abgelagert und zu einem gewissen Teil ausgeschieden.

Nierenwerte zu niedrig

Nierenwerte stellen unter anderem die wichtigsten Werte dar, die labortechnisch bestimmt werden können. Das sogenannte "Clearance" gibt dabei Aufschluss, ob die Filterleistung des Kreatinins ausreichend ist. Liegt dieser unter 20 Gramm pro Tag, liegt zumeist eine Niereninsuffizienz vor. Diese Werte treten vor allem bei älteren Menschen eine Bedeutung, da diese eher dazu neigen zu wenig Flüssigkeit aufzunehmen. Ausreichend Flüssigkeit benötigen die Nieren um das "Clearance", das Spülen der Nieren zu bewerkstelligen.

Die Bedeutung der Nierenwerte

Die Bestimmung der Nierenwerte gibt auch Aufschluss, ob eine ausreichende Zufuhr von Proteinen (Eiweiß) vorliegt oder diese gesteigert werden sollte. So liegt eine unzureichende Proteinzufuhr vor, wenn der Harnstoff einen absteigenden Wert, bzw. einen zu geringen Wert aufweist.

Die Gründe für einen zu hohen Kreatinin Wert

Der Kreatin Wert zeigt auch eine abweichende Norm an, wenn zum Beispiel eine Verengung der Nierengefäße vorliegt. Die Nieren können aufgrund dieser Verengung nicht mehr richtig „durchspült“ werden. Weshalb es in der weiteren Folge zu Ablagerung von Harnstoffen kommt. Medikamente, welche über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können ebenso eine Ursache für erhöhte Nierenwerte darstellen. Die Nieren können gewisse Bestandteile des oder der Medikamente nicht mehr abbauen. Diese lagern sich zumeist in der Nierenrinde ab. Es kommt zu Entzündungen, im schlimmsten Fall zu einem Verschluss der Nierengefäße.

Was tun bei veränderten Nierenwerten?

Die Nieren gehören zu den am „meist beschäftigten“ Organen des menschlichen Organismus. Mit den heute zur Verfügung stehenden medizin- technischen Möglichkeiten stellt es ein leichtes dar, den Nierenwert laufen zu kontrollieren und nötigenfalls zu korrigieren. Die Bestimmung dieser Werte findet normalerweise innerhalb ein paar Tagen statt.

Zu niedrige Werte stellen normalerweise kein Indiz für eine ernste Erkrankung dar, da sie in den meisten Fällen nur bei untergewichtigen Menschen auftreten. Bei erhöhten Nierenwerten gilt es vor allem den Kreatinin Wert zu bestimmen. Je nach Grad der Erhöhung kann der Arzt bestimmen, welche Art einer Erkrankung möglicherweise vorliegt und welche Schritte ergriffen werden sollten.

Nierenfunktionen

Die wichtigste Funktion der Nieren ist das Filtern des Blutes und die Ausscheidung von ("giftigen") Endprodukten des Stoffwechsels, wie etwa harnpflichtige Substanzen. Diese müssen mit dem Harn ausgeschieden werden. Eine weitere Nierenfunktion ist unter anderem auch die Regulierung des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes, die Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Körper und die Hormonproduktion, sowie viele weitere Funktionen.

Diabetes

Durch Diabetes (Zuckerkrankheit) kann es zu schweren Beeinträchtigungen der Nierenfunktionen und Schädigungen, bis hin zum Nierenversagen kommen. Dabei wird bei Nierenschäden für Diabetes-Typ-1 Patienten auch das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankung, wie Herzinfarkt, Schlaganfällen und viele weitere Krankheiten erhöht.

Nierenschwäche

Eine häufige Erkrankung, die mit den Nieren direkt zu tun hat, ist die Nierenschwäche. Mögliche Symptome für diese Nierenschwäche sind unter anderem:

  • Bluthochdruck
  • Niedrige Urinmenge
  • Atemnot
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Müdigkeit
  • Krämpfe
  • Appetitlosigkeit
  • Unregelmäßiger Herzschlag bzw. -Frequenz
  • ...

Für fachkundige Informationen sollten Sie sich unbedingt direkt an einen Arzt wenden! Alle Angaben und Informationen sind ohne Gewähr.

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